Foto: Peter Piek 2024
Zeichner, Maler und Poet in einer Person, ein Feingeist, der gar nicht
      anders kann, als Kunst zu schaffen. Sein Interesse richtet sich auf
      Prozesse, die dem Auge und dem Verstand verborgen bleiben, das Leben aber
      bedingen. Abgeschiedenheit, Stille und Konzentration sind Voraussetzungen
      seiner Arbeit. Während des Malens und Zeichnens versucht Goller die
      Kontrolle über das Werk abzugeben, teils über meditative Praktiken, teils
      über das Annehmen des Zufalls und das beidhändige Zeichnen.
      Gollers Bilder entstehen oft über lange Zeiträume, lassen
      Autobiografisches zu und sind doch Zeugnisse einer Bindung an eine die
      menschliche Vorstellung übersteigende Kraft. Seine Bilder künden von der
      geheimnisvollen Tiefe, die sich hinter der sichtbaren Welt auftut.
        Dr. Benjamin Rux, Lindenau-Museum Altenburg, 2023 zur Ausstellung
        „Neuerwerbungen“
    
Der Betrachter sieht Momentaufnahmen eines ewigen Welttheaters, das er
      staunend besieht, aber nicht begreift ... Der Künstler reflektiert in
      seinen Werken unablässig über die beiden Medien Malerei und Zeichnung, und
      zwar auf eine sinnliche, ungemein anschauliche Art und Weise. Wenn der
      Malerei Flächen, Farben, Farbverläufe und Pinselduktus zugeordnet sind,
      dann steht die Zeichnung für Linien und Striche, Schwarz-weiß-Kontraste
      und Handschrift. Goller bringt all diese Elemente zusammen. Aber er
      vermischt die Ebenen nicht, sondern macht sich und dem Betrachter immer
      bewusst, dass er changiert zwischen „malerisch“ und „graphisch“, und diese
      Ebenen unabhängig voneinander funktionieren. 
      Dr. Jutta Moster-Hoos, Horst Janssen Museum Oldenburg, 2016 Katalog
zur
        Ausstellung „Monochrom“
Es zeigt sich darin ein Bildverständnis, das durch aktuell kursierende,
      semiotisch geprägte „Bildwissenschaften“ kaum abgedeckt wird ... Wer
      Bilder nur als „visuelle Kommunikation“ liest, wird Michael Gollers Kunst
      kaum etwas abgewinnen können und dabei übersehen, dass sie – trotz der
      Konzentration auf scheinbar traditionelle Ausdrucksmittel – ein sehr
      aktuelles Potential enthält, nämlich einen Gegenvorschlag zu einem
      Bildverständnis, das sich nur noch an technischen Medien orientiert. 
      Ludwig Seyfarth, Kunstkritiker & Kurator KAI 10 Arthena Foundation,
        Düsseldorf, 2016 Katalog zur Ausstellung „Monochrom“
      
Nunmehr vier Jahre später hat sich nicht nur die Erscheinungsform der
      Werke Gollers radikal verändert, sondern auch die Art und Weise, wie sie
      entstehen ... Nach einem grundlegenden folgenreichen Prozess der
      Auseinandersetzung mit seiner Umwelt und sich selbst gelangte der Künstler
      zu einem neuen Arbeitsprozess, der eine neue Ausrichtung des Œuvres
      bedingte. Michael Goller braucht nicht mehr den äußeren Eindruck oder eine
      auslösende Bildidee, um in den kreativen Prozess einzusteigen. Nach Jahren
      des Erarbeitens der ihm eigenen Bildsprache kann er aus dem Reichtum
      seines Inneren schöpfen. Um zu diesen inneren Quellen, quasi ad profundum,
      vorzudringen, bedarf es der Stille, der Abspaltung alles Äußeren,
      äußerster Fokussierung.
      Thomas Bauer-Friedrich, Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale), 2014 Katalog
        zur Ausstellung „Nirgendwo ist Eines“
      
Was sich in den „Tagebuchrollen“ noch als flüchtig und im steten Wandel
      herausstellte, wird im fortschreitenden Vorgehen einem
      Konzentrationsprozess seitens des Künstlers unterzogen ... Es entstehen
      Zeichnungen, die wie Exzerpte des Vorangegangenen wirken. Das Format ist
      nun konstant, nicht mehr gerollt. Es ist ein lang gezogenes Rechteck, aber
      auch nicht mit einem kurzen Blick wahrnehmbar. Wir werden in die Nähe
      gerufen. Die Zeichnungen sind konzentrierter, kein Strich scheint zu viel.
      Der Schwung der Linien bleibt vertraut, allerdings sind die teilweise
      gegenständlichen Formen der „Tagebuchrollen“ fast gänzlich verloren. Die
      Schriftsprache ist abhandengekommen. Die Konzentration gefunden, der
      Gedanke formuliert. Alles scheint verwoben. Fantasiewesen treten
      vereinzelt auf oder doch nur Liniennetze, die meine Gedanken fangen? Die
      Linie hat ihren Forschungscharakter verloren. Mehr als zuvor schleicht
      sich die Farbe in die Zeichnung ein, rote Netze, gelbe Flächen, schwarzes
      Dickicht… Der Maler erwacht.
      Diana Kopka, Kunstsammlungen Chemnitz, 2014 Katalog zur Ausstellung
        „Nirgendwo ist Eines“
      
Tag für Tag hat er sich dieser Thematik zugewandt und dabei immer wieder
      nach einem neuen Ansatz gesucht, „systemlos“ sagt der Künstler selbst ...
      Die Blätter zeigen, dass das Schriftliche Experiment geglückt ist, wenn
      man das behaupten darf. Es sind äußerst dichte Blätter, in denen sich die
      zeichnerischen Qualitäten von Goller bestens entfalten können. Jedes Blatt
      steht für sich, überrascht mit neuen Bildelementen, Formen, Materialien,
      ohne dass der Charakter eines Zyklus verloren ginge. Die Tusche lässt
      hierbei aus der Feder seltsame Formen herausfließen (Wasser!). Unbekannte,
      ungesehene Figuren und Strukturen breiten sich dann über den Blättern aus.
      Eine fast märchenhafte Faszination geht aus diesen Zeichnungen hervor.
      Auch die Schrift spielt eine dem Thema angemessene, bildtragende Rolle. Ob
      in Bleistift oder Tusche, immer breiten sich Textpassagen, Fragmente oder
      einzelne Sätze in feinster akribischer Handschrift oder in impulsiv
      hingesetzten Gesten aus.
      Alexander Stoll, Neue Sächsische
        Galerie, 2013 zum Bildzyklus „Schriftliches Experiment“
      [Portfolio
        (53,1 MB / 16 S.), 1/2023]
Interview zum Zyklus „Das Heilige Jahr“, zu den „Schriftrollen“ und zu den Plastiken „Bücherregal“
    
    
[g] = Gruppenausstellung [k] = Katalog
2025: Galerie Shower, Leipzig [g] (7.11.–19.12.) / „Bücherregal“,
        Kunstverein burk-art / „Liste
        23“, Collectors' Choice @ Atelier Goller / „50°59'05.2"N
      13°36'17.6"E“, Ausstellung im Wald [g]
      2024: „Bilderhalle“,
        NSG @ Atelier Goller / Galerie Druhé Patro, Chomutov/Tschechien [g]
      / „A6“, Sammlung Knauth @ Lost Place Covention /
      „Bildertragen“, PPZK Leipzig [g] / „Neuerwerbungen“, Sammlung
      Erzgebirgische Landschaftskunst, Schloss Schlettau [g] / RWLE Möller
      Stiftung, Celle [g] / Galerie Oscar im Weltecho, Chemnitz [g]
      2023: „Gekommen,
        um zu bleiben – Neuerwerbungen“, Lindenau-Museum Altenburg [g] / „Walk
        'n' Paint“, Salon Weinhold @ Atelier Goller [g]
      2022: „Bergbau im Spiegel der Kunst“, Sächsisches Industriemuseum [g] /
      „Himmelsboten – Engel in der zeitgenössischen Kunst“,
      Heinrich-Hartmann-Haus, Oelsnitz [g] / „keine
      Ahnung“, Galerie Oscar im Weltecho, Chemnitz [g]
      2021: Neuer Sächsischer Kunstverein, Dresden [g] / „Aperitif“, Weinhold
      Kunstgalerie [g] / Lindenau-Museum, Altenburg [g]
      2020: „Neues aus der Sammlung“, Neue Sächsische Galerie [g] / „Flowering
        Black“, e.artis contemporary
      2019: „based in Chemnitz“, Neue Sächsische Galerie [g] [k]
        / „Zeichnungen“,
        Kunst für Chemnitz Heck-Art-Galerie
      / „platzen“, Galerie Oscar im Weltecho, Chemnitz [g]
      2018:
      Messina Palace / St James Cavalier, Valletta (Malta) [g] [k] / „rot –
      blau“, e.artis contemporary / „Christoph-Graupner-Kunstpreis“,
      Schloss Wildenfels [g] / Meeraner
      Kunstverein [g] /
      „Black&White“, e.artis contemporary [g] [k]
      2017: Lindenau-Museum, Altenburg [g] / OSTRALE
        Biennale "re_form", Dresden [g] [k] / „Atemluft
        fließt durch den Stein“, Galerie Hinten, Chemnitz / „Nature Morte –
      zeitgenössische Stillleben“, Heinrich-Hartmann-Haus, Oelsnitz [g]
      2016: Ostrale'O16 „error: X“,
        Dresden [g] [k] / „Monochrom“,
        e.artis contemporary [k] / Museum Wilhelm Morgner, Soest [g] /
      Galerie Sybille Nütt, Dresden [g]
      2015: „und darüber
        hinaus“, Galerie Sybille Nütt, Dresden / „Libellisches Grün“, AC
      Galerie Tholen, Herford / „Lichtluft,
        grenzenlos“, Kunstverein art gluchowe, Glauchau
      2014: „Zeichen – Muster – Ornament“, Galerie Obrist, Essen [g] / „Nirgendwo
        ist Eines“, Galerie Weise [k] / St.
        Jakobikirche, Chemnitz / Kunstverein Burgwedel/Isernhagen [g] /
      „Frost“, Galerie Oscar im Weltecho, Chemnitz [g]
      2013: „Wild At Heart“, Galerie Obrist, Essen [g] / „Zeichnungen
        und Malerei“, Kleine Galerie Hohenstein-Ernstthal / „[aquarius]“,
        Kunstverein burk-art / Kunstverein Plauen-Vogtland Galerie im
      Malzhaus [g] / „A1“, Galerie Oscar im Weltecho, Chemnitz [g]
      2012: Kunstraum Gepard 14, Bern/Schweiz / „Zyklopisches
        Gastmahl“, Domgalerie Merseburg [k] / „Inside Out“, Galerie Obrist,
      Essen [g] / Galerie Sybille Nütt, Dresden [g] / Kunstverein Wesseling [g]
      2011: OSTRALE'011, Dresden [g]
        [k] / „Neue Deutsche Grafikgemeinschaft“, Kunstsammlungen Chemnitz
      [g] / „Out of Chemnitz“, Galerie Weise [g] / „Puppenspieler“, Galerie
      Erata, Leipzig [g] [k] / „Gastmahl,
        zentaurisch“, Hochschule Mittweida / „Gastmahl-Trilogie“,
        St. Jakobi, St. Johannis, St. Matthäus
      2010: OSTRALE'010 „Rites of
        Passage“, Dresden [g] [k] / „Apostroph“,
        Galerie Weise, Chemnitz / „The
        Color White“, GAM | Galerie Obrist, Essen [g] / „Out Of Ostrale“,
      Galeria Szyb Wilson, Katowice (Polen) [g] [k] / „Out Of Ostrale“, Alter
      Schlachthof, Eupen (Belgien) [g] [k] / „Autistisches
Experiment“,
        Turmgalerie Schloss Augustusburg / Stiftung Neue Kultur, Prora [g] /
      Essenheimer Kunstverein [g] / „Schriftliches Experiment“, Kunst für
      Chemnitz Heck-Art-Galerie / Galerie
        Süd, Magdeburg
      2009: „Vom Anlegen
        des Bootes im Zwischenraum“, Galerie Sybille Nütt, Dresden / „Im
        Juli gemaltes Bild“, GAM | Obrist Gingold Galerie, Essen [k] /
      „Konkretes Vergessen“, Galerie Erata, Leipzig [k] /
      „Rhapsodischer
        Zentralbau“, Kunstraum 84Ghz, München / Galerie Angerer, Vomperbach
      b. Schwaz/Österreich [g]
      2008: GAM | Galerie Obrist, Essen / Galerie Tazl, Weiz/Österreich / „Rumpelstilzchen“,
Saarländisches
        Kuenstlerhaus Saarbrücken [k] / „Gastmahl
        im Museum“, Kunstverein Bayreuth / Toronto International Art Fair
      (GAM | Obrist Gingold Gallery), Toronto/Canada [g] / „Art from
      (East)Germany“, Galerie Weise, Chemnitz [g] / „Prometheus und der Adler“,
      Kunstverein Husum
      2007: „PUPPET-SHOW“,
        Galerie Szyb Wilson, Katowice/Polen [g] / „Puppenspieler“, Galerie
      Lurago/St.Ignatius-Kirche, Chomutov/Tschechien [g] / „The SELF.
      Self-Perceptions of Dresden Artists of the 20th and 21st Century“, Galerie
      Sybille Nütt, Dresden [g]  / „Das Gleiche – Anders“, Galerie
      Carstensen, Hamburg [g] / „Gastmahl auf dem Mars“, Galerie Weise, Chemnitz
      / Schloss Rochsburg [k]
      / Kunstverein Plauen-Vogtland, Galerie im Malzhaus [g]
      2006: „Bilder“,
        Kunstverein Heidenheim / „Gastmähler“,
        Galerie Carstensen, Hamburg / Galerie Sybille Nütt, Dresden [g] „Das
        Merkurische Jahr“, Erzhammer Annaberg
      2005: „Nutella im
        Gesicht“, Galerie in den Ackerhöfen, Berlin / „Opening Exhibition“,
      Galerie Carstensen, Hamburg [g] / „Grosse Kunstausstellung“, Villa Kobe,
      Halle/Saale [g] [k] / „Zu Fuß an der Malfront“, Voxxx-Galerie, Chemnitz
      [g] / Galerie im Kunsthaus Mitte, Berlin [g] / „Paintboxes“,
        Kunst für Chemnitz Heck-Art-Galerie [g] [k]
      2004: „Das Goldene Zeitalter“, Kunstverein Meerane  / „Untrockne
      Bilder“, Regierungspräsidium Chemnitz [g] / Galerie Artoz, Fürth [g]
      2003: „Labyrationen“, Galerie Erata, Leipzig [k] / „Interchronologischer
        Schmetterling“, Galerie Markt 21, Weimar / Kunstförderverein
      Weinheim [g] / „Malfront“, PPZK Leipzig [g] / „Querschlag“, Atelier
      Schiersandstraße [g] / Galerie Weise, Chemnitz [g]
      2002: „Landschaften“, Städtische
        Galerie Döbeln / „42 Köpfe“, Regierungspräsidium Chemnitz /„5x5
      Junge Kunst aus Sachsen“, Neue Sächsische Galerie, Chemnitz [g] / „Große
      Kunstausstellung“, Villa Kobe, Halle/Saale [g] [k]
      2001: „Entrée“, Galerie Weise, Chemnitz / „Labyrationen“, Galerie 3
      Senkrecht
      2000: „Vier Elemente“, Göltzschtalgalerie Nicolaikirche, Auerbach /
      Galerie Stilbruch, Erfurt /„Säulenspiegel“, Atelier Matthesstraße
      1999: „Vier Elemente“, Kunstraum im Moritzhof, Chemnitz / Galerie im
      Jazzclub Tonne, Dresden
      1998: Galerie Art Forum, Burgstädt
      1997: Brandenburger Landtag, Potsdam / Museum „Alte Pfarrhäuser“,
      Mittweida
    
„Häufige
        Fragen zum Übersetzen“ 2025
      „Transmission
        translation (Das Heilige Jahr / Die Heilige Familie)“ 2023
      „Die Neue Welt“ (mit Peter Piek), PPZK Leipzig 2019
      „Monochrom“, e.artis contemporary 2016
      „Nirgendwo ist Eines“, Galerie Weise 2014
      „[aquarius]“, PPZK Leipzig 2012
      „Zimmer mit Blumen“, PPZK Leipzig 2011
      „Konkretes Vergessen“, Leipziger Literaturverlag 2009
      „Im Juli gemaltes Bild“, Galerie Obrist Essen 2009
      „Rumpelstilzchen“, Saarländisches Künstlerhaus Saarbrücken 2008
      „Gastmähler“, Verlag The Thinkfactory Chemnitz 2007
      „Malerei“, Passage-Verlag Leipzig 2005
      „Kann man Farben hören?“ (mit Peter Piek), Werkstatt Wort HGB Leipzig 2005
      „Labyrationen“, Leipziger Literaturverlag 2003